Dienstagsvortrag des OWZ, Halle, 11.12.2001:

Zur "Archäologie" des Heiligenwesens
im Islam
mit Beobachtungen unter den Beduinen des Nord-Sinai

Es spricht Herr PD Dr. Georg Stauth (Bielefeld)

Der Referent:
Der Islamwissenschaftler und Soziologe Dr. Georg Stauth ist Privatdozent (Entwicklungssoziologie und Sozialanthropologie) an der Universität Bielefeld, wo er sich 1988 habilitierte, sowie Teilprojektleiter (Ordnungsvisionen und soziale Transformationen in der islamischen Peripherie) am Sonderforschungsbereich 295 "Kulturelle und sprachliche Kontakte" der Universität Mainz. Zwischenzeitlich lehrte und forschte er an verschiedenen Universitäten im Nahen Osten sowie Australien, in Oxford und Singapur. Forschungsgebiete sind ländliche und städtische Volkskultur in Ägypten; Islamisierung und soziale Konflikte; soziologische Theorie, hier insbesondere Studien zur Kritischen Theorie, Max Weber und Nietzsche; Soziologie des Islams.

Das Thema:
Der Beitrag stützt sich auf Funde und historische Segmente des Heiligenwesens unter Beduinen, hier unter zwei Beduinenstämmen des Nord Sinai, den Terabin und den Sawarka. Es werden kulturanthropologische "exemplars" vorgeführt, die auf unterschiedliche Weise islamische Modernisierung verkörpern. Diese begann unter israelischer Besatzung und wurde in anderer Form seit 1982 nach der Rückgabe des Sinai an Ägypten fortgesetzt. Reflektiert werden diese individuellen Verkörperungen der Moderne in der islamischen Peripherie unter dem Aspekt eines durch Kulturkontakt implementierten sozialen Wandels.

Ort: Professorenbibliothek der Juristischen Fakultät (Thomasianum),
1. Stock, Universitätsplatz 10a, Halle
Zeit: 11. Dezember 2001, 18.15 Uhr
Veranstalter: Orientwissenschaftliches Zentrum der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg · www.owz.uni-halle.de.